Der historische "Sassenhof", einer der letzten Zeugen des Dorfes Schnelsen, steht bereits seit vielen Jahren leer und verfällt.
Der Sassenhof repräsentiert die ursprünglichen Dorfstrukturen Schnelsens, die im 18. Jahrhundert im Nordwesten Hamburgs (damals: Pinneberg) entstanden. Das zum Hof gehörende Gelände ist 1,4 ha groß und wurde 1759 erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt zwei historische Fachwerkhäuser, die durch ein Wohnhaus ergänzt werden, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde. Außerdem gibt es ein Backhaus, einen Kleintierstall, zwei Garagen und ein Lagerhaus. Die Freiflächen sind landwirtschaftlich geprägt.
Seit 1988 steht die Anlage unter Denkmalschutz. Die Gebäude sind sanierungsbedürftig. Nördlich des Sassenhofs schließen sich Wiesen und Weiden an. Zu den anderen Seiten ist der Hof bereits durch Wohnflächen umschlossen. Es gab bereits Pläne zur (Um-)Nutzung als Reiterhof oder Seniorenwohnanlage. Zuletzt wurde - vor zehn Jahren - ein vorhabenbezogener Bebauungsplan ("Schnelsen 49") vom Eigentümer aufgestellt, der den Erhalt der historischen Gebäude als Gastronomie- und Veranstaltungsräume und eines Teils der Außenflächen (u.a. den Obstgarten) sowie einen ergänzenden Hotelneubau vorsah. In den letzten Jahren sind nur kleinere Reparaturen durchgeführt worden. 2018 gab es einen weiteren Eigentümer-Wechsel, der eine neue Nutzungsperspektive und baldige Sanierung erhoffen ließ - bis heute leider ohne sichtbare Ergebnisse. Nicht nur das verstärkte Stadtwachstum, auch die Witterung macht dem Sassenhof zunehmend zu schaffen.
Der Sassenhof ist nicht nur ein Schmuckstück der ländlichen Baukultur, sondern auch ein wichtiges Zeugnis für Schnelsens dörflichen Ursprung und eine städtebauliche Landmarke. Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung sollten sich daher mit allen Kräften dafür einsetzen, dass der Hof bald wieder eine geeignete Nutzung und damit eine Zukunftsperspektive erhält.
Fotos: Jörg Kilian